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Avengers: Age of Ultron (2015)

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Avengers_Age_of_Ultron_posterNachdem DC es noch nicht einmal geschafft hat, uns auch nur eine Proto Justice League zu bescheren, präsentiert Marvel mittlerweile bereits den zweiten Avengers Film, “Avengers: Age of Ultron”. 280 Millionen Dollar Produktionskosten versprechen ein fulminantes Actionfeuerwerk, welches seinesgleichen sucht. An dieser Stelle eine Spoilerwarnung. Ich werde mich nicht zurückhalten. Wenn ihr den Film noch nicht gesehen habt, dann springt bitte zum Fazit. Ansonsten könnte euch diese Review eine Menge Spaß verderben.

Handlung

Die Avenger bringen Baron Strucker, einen Anführer der Terrororganisation Hydra, zur Strecke, und gelangen so in den Besitz von Loki’s Zepter. Als sie das Zepter genauer untersuchen, entdecken Bruce Banner und Tony Stark in dessen Inneren eine künstliche Intelligenz. Stark versucht diese zu Nutzen, um eine eigene künstliche Intelligenz zu erschaffen, die er Ultron nennt, und dem Schutz der Menschheit dienen soll. Zunächst scheinen ihre Bemühungen fehlzuschlagen. In ihrer Abwesenheit entwickelt Ultron jedoch ein eigenes Bewusstsein. Seine Agenda hat sich allerdings geändert. Zwar will Ultron durchaus Frieden herbeiführen, dies aber dadurch erreichen, dass er alle Menschen tötet. Nicht ganz dass, was Tony Stark im Sinn hatte. Und so bleibt den Avengers nichts anderes übrig, als gegen Tony’s Schöpfung zu Felde zu ziehen. Diese erweist sich jedoch als überaus widerspenstig.

Kontra

Soweit es den Look angeht, muss ich sagen, dass ich mit Ultron’s Design nicht besonders zufrieden war. Auf der einen Seite kann ich es verstehen, dass man ihm Gesichtszüge verpassen wollte, damit er „schauspielern“ kann, auf der anderen Seite klappte das nicht wirklich gut und er sieht dadurch einfach viel zu dämlich aus. Ja, ich war von Ultron’s Mimik nicht sonderlich beeindruckt. Meiner Meinung nach war der Aufwand, den man dafür betrieben hat, verschwendet. Ein bedrohlicheres Aussehen des Main Villain hätte dem Film bestimmt mehr genutzt. Womit ich gleich zum nächsten Punkt komme.

Sieht ein wenig misslungen aus: Ultron (links). Ich hätte den Look rechts bevorzugt. Aber ich mag meine Killerroboter eben eher mechanisch und bedrohlich. Andererseits bin ich ja schon froh, dass Ultron kein totaler Depp war.

Sieht ein wenig misslungen aus: Ultron (links). Ich hätte den Look rechts bevorzugt. Aber ich mag meine Killerroboter eben eher mechanisch und bedrohlich. Andererseits bin ich ja schon froh, dass Ultron kein totaler Depp war.

Ultron wirkt nicht so bedrohlich, wie er sollte. Versteht mich nicht falsch. Er wirkt durchaus fähig und gefährlich. Aber nicht wie etwas, mit dem die Avengers nicht fertigwerden könnten. Dazu liefert der Film nicht die geeigneten Szenen. Ultron Captain America verprügeln zu lassen, reicht dafür nicht aus. Da hätte mehr drin sein müssen. Wie Thor oder vielleicht sogar der Hulk. Am besten gleich das komplette Team. Immerhin reden wir hier von Ultron. Am Ende hätten sie ihn ja trotzdem besiegen können. Aber in dem Fall wäre es wenigstens offensichtlich gewesen, was das für eine große Leistung war.

Soweit es die Besetzung von Quicksilver und der Scarlet Witch angeht, war ich mit beidem nicht sehr zufrieden. Sie wirken wenig überzeugend und relativ blass. Ihre Geschichte aufgesetzt. Aber sie waren keineswegs schlecht. Generell begrüße ich es immer, wenn mehr Leute mit Superkräften unterwegs sind. Das kann in einer Superheldenverfilmung nie schaden.

hawkeye

Immer noch der nutzloseste Avenger: Hawkeye. Clint Barton hat in diesem Film definitiv zu viel Screentime.

Um den Charakter des Baron Strucker tat es mir allerdings leid. Ich mochte die Rolle. Es war der einzig wirklich interessante Schurke, den der Film zu bieten hatte. Natürlich habe ich nicht damit gerechnet, dass er in einem Film namens „Avengers: Age of Ultron“ eine große Rolle hat. Aber dem Marvel Cinematic Univers, wird Baron von Strucker fehlen. Noch dazu wurde der Charakter recht lieblos entsorgt. Von Ultron. Offscreen. Ihr wolltet Ultron als krass darstellen? Wie wäre es, wenn ihr diesen Mord gezeigt hättet? Aber so verhält es sich wie folgt: Das erste Opfer von Ultron (Jarvis) hat überlebt. Das Zweite (Strucker) war ein Mensch ohne jede Superkräfte, der noch dazu in einer Gefängniszelle eingesperrt war. Das ist nicht besonders beeindruckend.

Wie dem auch sei, bei diesen Kritikpunkten handelt es sich um Kritik auf einem sehr hohen Niveau. Darauf möchte ich ganz ausdrücklich hinweisen. Der Film ist gut und ich hatte jede Menge Spaß, als ich ihn angeschaut habe. Gelangweilt habe ich mich nicht eine einzige Minute. Weswegen ihr den folgenden Abschnitt, quasi als die einzig relevante Kritik ansehen könnt.

Ich sage das wirklich nur ungern, aber es ist praktisch derselbe Film wie der Vorgänger. Er folgt der gleichen Formel und hat wirklich sehr viele Gemeinsamkeiten mit dem ersten Teil, „Marvel’s The Avengers“, von 2012.

Er hat seinen obligatorischen Todesfall, der lediglich einen Charakter treffen kann, der recht unwichtig ist. In Teil 1 war es Agent Coulson. Weiß überhaupt noch jemand, wer das war? In Teil 2 war es Quicksilver, der gerade erst eingeführt wurde. Das ist „playing it save“, wie man es sonst nur von Disney gewohnt ist. Allerdings gehört Marvel Studios ja mittlerweile Disney, wodurch das Ganze perfekt Sinn macht.

Den erzwungenen Kampf zwischen zwei Helden, die eigentlich auf derselben Seite stehen, gibt es auch dieses Mal wieder. In Teil 1 war dass das Duell zwischen Iron Man und Thor. Dieses Mal durfte Iron Man, unter Verwendung seiner berühmten „Hulkbuster-Armor“, gegen den Hulk antreten.

Now entering the arena: Iron Man and the Hulk. Immerhin, spaßig ist der Kampf durchaus.

Now entering the arena: Iron Man and the Hulk. Immerhin, spaßig ist der Kampf durchaus.

Auch das Finale erinnert sehr stark an das des ersten Films. Damals bekämpften die Avengers eine Alienarmee in schimmernden Metallrüstungen. Dieses Mal kämpfen sie gegen Ultron’s metallische Robotergehilfen, die alle gleich aussehen und sich von den Aliens aus Teil 1 optisch nicht groß unterscheiden. Schon gar nicht in schnellen Actionszenen. Und am Schluss rettet Iron Man einmal mehr den Tag. Genauso, wie er es auch in Teil 1 gemacht hat.

Das Beste habe ich mir allerdings aufgehoben. Captain America. Es scheint sich zu einer Tradition zu entwickeln, dass der gute Captain in jedem Avengers Film ganz gehörig verprügelt wird. Letztes Mal war es Loki. Dieses Mal ist es Ultron. Das finde ich irgendwie witzig. Bin schon sehr gespannt, wer ihn in Teil 3 vermöbeln wird.

Pro

Aber nun zu den Stärken des Films, die durchaus vorhanden sind. Tatsächlich sind diese sogar bei Weitem in der Überzahl, dabei jedoch so offensichtlich und selbsterklärend, dass ich nicht zu ausführlich darauf eingehen will.

Die Handlung ist, für eine Comicverfilmung, recht anständig. Das Level an Komplexität ist zufriedenstellend und die Grundtöne, Sicherheitsbedenken und künstliche Intelligenz, interessant.

Auch die Action ist up to Date. Ein sehr wichtiger Punkt, für einen Film wie diesen. Iron Man Thor und der Hulk räumen auch dieses Mal anständig auf und lassen so einiges zu Bruch gehen. Der Einzige, der sich etwas arg zurückhält, ist komischerweise Ultron. Aber das erwähnte ich ja bereits.

Des Weiteren ist die Kameraarbeit sauber, wodurch man immer gut erkennen kann, was gerade passiert. Lens Flares, Verwischeffekte und Shaky Cam, sucht man hier vergebens. Es ist traurig, das ich das unter den Pluspunkten anführen muss, aber in den letzten Jahren haben das so viele Filme falsch gemacht, dass es mittlerweile tatsächlich eine Erwähnung wert ist.

Die Dialoge, aus der Feder von Joss Whedon, sind zugleich witzig und unterhaltsam. Damit sind sie für eine Comicverfilmung perfekt geeignet. Sicher, seine Art von Humor ist nicht jedermanns Sache. Für mich allerdings ist sein Writting gut genug. Zumindest in diesem Zusammenhang. Ich würde allerdings nicht so weit gehen zu behaupten, dass es auch clever ist. An dieser Stelle sollte man besser vorsichtig sein. Gerade die Anmerkungen, mit denen der Film sich offensichtlich selbst auf’s Korn nimmt, gehen für mich eher nach hinten los. Ja, es ist lächerlich, dass Hawkeye bei den Avengers ist und diese von Captain America angeführt werden. Der Umstand, dass der Film sich dieser Tatsache bewusst ist, macht es eher schlimmer als besser.

Superhelden auf einer Farm. Wie kommt es, dass Bauernhöfe für Amis das Größte sind? Ich möchte darüber, an dieser Stelle, lieber keine Spekulationen anstellen.

Superhelden auf einer Farm. Wie kommt es, dass Bauernhöfe für Amis das Größte sind? Ich möchte darüber, an dieser Stelle, lieber keine Spekulationen anstellen.

Was ich hingegen überhaupt nicht verstehe, sind Nerd-Beschwerden bezüglich des angeblichen Macho-Verhaltens des Avengers-Teams. Was habt ihr denn erwartet? Tony Stark ist immer noch ein Playboy und Thor ist immer noch ein Wikingerkrieger. Wenn selbst diese beiden nicht Mal hin und wieder ein klein wenig Macho sein dürfen, wer darf es dann? Tatsächlich fand ich, dass man sich in der Hinsicht eher noch zurückgehalten hat. Wem das immer noch zu viel war, der ist schlicht und einfach eine Pussy. Entschuldigung, aber so sehe ich das.

Immerhin sind es ja gerade diese menschlichen Seiten, welche einem die Charaktere sympathisch machen. Wenn die Avengers alle linientreue Pfadfinder wären, würde das diesen Filmen überhaupt nicht gut tun. Ganz im Gegenteil. Ein bisschen Kontrast ist schon nötig.

Viel besser: Superhero teamfights, wie sie sein sollten!

Viel besser: Superhero teamfights, wie sie sein sollten!

Beschwerden darüber, dass es sich bei diesem Verein um einen reinen White-Guy-Club handelt, kann ich hingegen sehr viel eher verstehen. Das ist tatsächlich der Fall. Wird aber vielleicht im nächsten Film behoben. Zumindest wurde das gegen Ende dieses Films in Aussicht gestellt. Wir dürfen also gespannt sein.

Fazit

„Avengers: Age of Ultron“ ist definitiv ein Film, der einen Kinobesuch wert ist. Er folgt der Formel des ersten Films. Mit anderen Worten, wenn ihr den mögt, wird euch auch dieser gefallen. Falls ihr auf der Suche nach einem unterhaltsamen Action-Spektakel seid, seid ihr hier genau richtig.

Vorher in dieser Kategorie: The Interview (2014)



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